Widerstandsfähig
durch Kreislaufwirtschaft

Kreislaufwirtschaft weist uns den Weg in die Zukunft. Sie schont Ressourcen, stärkt regionale Wertschöpfung, bietet Chancen für neue Geschäftsmodelle und macht unsere Volkswirtschaft nachhaltiger und widerstandsfähiger.

Jetzt handeln
Kreislaufwirtschaft für Krisensicherheit

 

Kreislaufwirtschaft stärkt die volkswirtschaftliche Widerstandskraft und verringert Risiken und Schäden bei Systemkrisen, wie wir sie in der Pandemie erleben oder wegen den Folgen des Klimawandels zu erwarten sind.

 

  • Die Covid19-Pandemie hat uns allen vor Augen geführt, dass unsere Volkswirtschaft für systemische Krisen sehr anfällig ist. Die fortschreitende Klimaerwärmung macht weitere Systemkrisen sehr wahrscheinlich.
  • Der Abbau natürlicher Ressourcen und die Klimaerwärmung zerstören natürliche Lebensräume. Dadurch steigt auch die Wahrscheinlichkeit weiterer Naturkatastrophen und humanitärer Krisen. Heute erleben wir, dass unsere Reaktionsfähigkeit in solche Situationen eingeschränkt ist. Diesen Weckruf müssen wir hören und den Ressourcenverschleiss schnell stoppen.
  • Die Kreislaufwirtschaft bietet eine breite Palette von naturbasierten, sozialen und industriellen Lösungen an, um der Klimaerwärmung entgegenzuwirken und unsere Anpassungsfähigkeit zu stärken. Unsere Wirtschaft wird insgesamt widerstandsfähiger, wenn Ressourcenkreisläufe verlangsamt (z.B. längere Produktelebensdauern), verringert (z.B. mehr Ressourceneffizienz) und geschlossen (z.B. mehr Recycling) werden.

Kreislaufwirtschaft stärkt die volkswirtschaftliche Widerstandskraft

Kreislaufwirtschaft für regionale Wertschöpfung

 

Kreislaufwirtschaft reduziert Abhängigkeiten und Risiken globaler Lieferketten, fördert die regionale Wertschöpfung und schafft Arbeitsplätze in der Schweiz.

 

  • Wirtschaftliche Ressourcenkreisläufe durch längere Produktelebensdauern, mehr Effizienz und mehr Recycling zu verlangsamen, verringern und schliessen, reduziert unsere Abhängigkeit vom globalen Handel. Die Liefer- und Beschaffungsrisiken werden kleiner, ohne dass wir auf die Befriedigung unserer Bedürfnisse verzichten müssen.

  • Die «Relokalisierung» von Wertschöpfungsketten in der Schweiz und in Europa bietet die Chance auf mehr dezentralisierte Produktion. Das sichert auch in Krisen den Zugang zu qualitativ hochwertigen und vertrauenswürdigen Produkten für die Bevölkerung. Zusätzlich bleibt ein grösserer Teil der Wertschöpfung im Land.

  • Dieser Wandel unterstützt regionale Unternehmen dabei, lokale Arbeitsplätze mit guten Arbeitsbedingungen zu sichern und neue zu schaffen. Die bestehenden Stärken der Schweizer Wirtschaft wie gut ausgebildete Arbeitskräfte und hohes Innovationspotenzial werden so noch stärker genutzt. Ein Hoffnungsschimmer gerade in Zeiten der Rezession!

29%

Der Schweizer*innen glauben, dass das Reparieren von Produkten auch nach der Krise weiter zunehmen wird.

Kreislaufwirtschaft für gesunden Wertewandel

 

Kreislaufwirtschaft hilft mit, die von der Pandemie angestossenen gesellschaftliche Veränderungen hin zu mehr Nachhaltigkeit zu gestalten.

 

  • Die Pandemie hat vielen Menschen bewusst gemacht, was wirklich wichtige Bedürfnisse sind, sowohl in materieller als auch nicht-materieller Hinsicht. Wertehierarchien wurden überdacht und verschoben. Themen der Nachhaltigkeit wie Gesundheit, Ernährung, Natur und soziale Bindungen werden für viele wichtiger.
  • Diesen Lernprozess kann die Kreislaufwirtschaft fördern, indem gesündere Verhaltensweisen und suffiziente Lebensstile eine wirtschaftliche Perspektive erhalten. Die Kreislaufwirtschaft zeigt auf, wie Qualität vor Quantität kommt und mit wenig viel erreicht werden kann.

  • Die Kreislaufwirtschaft weist den Weg zu nachhaltigeren Produktions- und Konsumformen. Wiederverwendung, Reparaturen und Suffizienz-Geschäftsmodelle, die auf Service-Angeboten und Sharingprinzipien basieren, helfen der Gesellschaft, neue Werte auch in der Praxis zu leben.

 

70%

aller Ressourcen werden
in Städten genutzt.

Kreislaufwirtschaft für nachhaltige Nahrungsmittelproduktion

 

Kreislaufwirtschaft treibt den Umbau des Ernährungs- und Agrarsektors hin zu mehr Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit voran.

 

  • Eine gesunde Landwirtschaft betrachtet Nahrungsmittelproduktion als biologischen Kreislauf natürlicher Ressourcen. Strategien der Kreislaufwirtschaft tragen dazu bei, unseren Ernährungs- und Agrarsektor widerstandsfähiger und nachhaltiger zu gestalten.

  • Die Reduktion von Lebensmittelabfällen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, die Verkleinerung von Kreisläufen in der Nahrungsmittelproduktion, das Recycling von Böden, die Kompostierung von Lebensmittelabfällen und die Verringerung von unnötigen Verpackungen sind darum Pfeiler einer landwirtschaftlichen Kreislaufwirtschaft. Innovative Ansätze wie die Regenerative Landwirtschaft, Urban Farming und Aquaponik setzen auf lokale Kreisläufe und bieten Chancen für eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion.

  • Entscheidend ist das Kreislaufwirtschafts-Prinzip der klaren Trennung zwischen biologischen und technischen Kreisläufen. Nur so gelangen natürliche Nährstoffe sicher zurück in die Biosphäre.

 

Kreislaufwirtschaft eröffnet Chancen für innovative Geschäftsmodelle

Kreislaufwirtschaft für innovative Geschäftsmodelle

 

Kreislaufwirtschaft kombiniert mit Digitalisierung eröffnet Chancen für innovative Geschäftsmodelle und stärkt so den Innovationsstandort Schweiz.

 

  • Die Pandemie beschleunigt in vielen Bereichen die digitale Transformation. Kreislaufwirtschaft kombiniert mit digitalen Lösungen ist ein Katalysator für innovative und zugleich nachhaltige Geschäftsmodelle. Die Schweiz besitzt dank hohem Bildungsniveau und innovationsstarker Forschung und Wirtschaft ideale Voraussetzungen für digital-zirkuläre Innovationen.

  • Digitale Technologie wie künstliche Intelligenz, Internet of Things, Blockchain oder Big Data schafft neue Möglichkeiten für die Rückverfolgbarkeit und Transparenz von Produkten. Und intelligentere, besser vernetzte Produkte ermöglichen es den Herstellern, die Leistung der Produkte zu überwachen, sie zu analysieren und zu optimieren und so die Umweltauswirkungen in der Nutzungsphase zu kontrollieren.

  • Die Digitalisierung kann mithelfen, den Materialverschleiss und die Mobilität zu reduzieren oder für zirkuläre Geschäftsmodelle erforderliche Plattforminfrastruktur schaffen. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Entwicklung digitaler Technologien nicht zu Lasten anderer Nachhaltigkeitsziele wie Treibhausgasemissionen oder die Qualität der Arbeitsplätze geht.

Jetzt handeln

 

Kreislaufwirtschaft für eine widerstandsfähige und klimaverträgliche Schweiz

Politik:

 

  • Konjunkturpolitik auf den Wandel hin zur klimaverträglichen Kreislaufwirtschaft ausrichten. Um die Klimaziele zu erreichen, brauchen wir mehr Nachhaltigkeit bei Produktion und Konsum. Kreislaufwirtschaft schafft das, indem sie Ressourcen schont, erneuerbare Energie nutzt und regionale Wertschöpfung stärkt. Eine Konjunkturpolitik, die Kreislaufwirtschaft stärkt, macht die Schweiz darum widerstandsfähig, klimaverträglich und ressourceneffizient.
  • Abhängigkeiten von internationalen Lieferketten verringern. Damit mehr Produktionsschritte in der Schweiz möglich sind, braucht es bessere Rahmenbedingungen. Um inländische Arbeitsleistung zu verbilligen, soll die Steuerlast auf den Ressourcenverbrauch umgelagert werden. Zudem braucht es bessere Bedingungen für eine regenerative, dezentrale Nahrungsmittelproduktion und ressourcenschonende Landwirtschaft.
  • Lebensdauer von Produkten verlängern. Es braucht Mindestanforderungen an die Reparierbarkeit von Produkten, an die Verfügbarkeit von Ersatzteilen sowie eine Verlängerung von Garantien für spezifische Produktkategorien. Zudem schliessen obligatorische Angaben über Produktelebensdauer, Reparierbarkeit und Lebenszykluskosten die Informationslücken der Konsument*innen.
  • Wiederverwertung stärken. Damit wiederverwertbare Materialien vermehrt als Rohstoffe für neue Produkte eingesetzt werden, müssen Hürden abgebaut werden. Diese sekundären Rohstoffe benötigen einfachere Abläufe als die Handhabung von Abfall.
  • Innovationsförderung und Digitalisierung nachhaltig gestalten. Die Erforschung und Entwicklung technischer Lösungen, die Nachhaltigkeit stärken, muss intensiviert werden. Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft müssen bei der Innovationsförderung zusammen gedacht werden. Entsprechende Begleitung von Start-ups und die Integration der Kreislaufwirtschaft in Aus- und Weiterbildungen verschiedener Stufen und Berufsgruppen können viel bewirken.

Verwaltung:

  • Pläne für die Kreislaufwirtschaft entwickeln. Masterpläne, Strategien oder Roadmaps können kontextangepasst auf kommunaler, kantonaler oder nationaler Ebene das Potential der Kreislaufwirtschaft offenlegen und somit eine Grundlage für die Stärkung des Wirtschaftsstandortes bilden.
  • Beschaffungspolitik an die Kreislaufwirtschaft ausrichten. Die grosse Nachfrage der öffentlichen Hand nach Gütern und Dienstleistungen prägt und stimuliert das Angebot. Mit einer innovativen Beschaffungspolitik können Lösungen, die im Einklang mit den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft stehen, erheblich gefördert werden. Zudem werden Ausgaben langfristig reduziert, wenn die Lebenszykluskosten bei einer Beschaffung beachtet werden.
  • Infrastrukturen bereitstellen und Anreize schaffen. Produkte wiederverwenden statt wegwerfen schont die Ressourcen. Dies kann durch die Förderung geeigneter Infrastrukturen und Veranstaltungen fürs Teilen, Reparieren, Weiterverkaufen und Verschenken wesentlich vereinfacht werden. Zudem können Spielregeln für ein nachhaltiges Konsumverhalten bei Veranstaltungen im öffentlichen Raum etabliert werden.

Wirtschaft:

 

  • Langlebige Produkte herstellen, die modular, reparierbar und wiederverwertbar sind. Neue Einnahmequellen können erschlossen und die Kundenbindung erhöht werden, indem Dienstleistungen wie Reparaturen und Wartungen angeboten werden. Solche innovativen Geschäftsmodelle schonen nicht nur Ressourcen, sondern verlängern die Wertschöpfungskette von Schweizer Unternehmen.
  • Beim Einkauf auf Komponenten, Produkte und Dienstleistungen setzen, die mit den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft im Einklang stehen. Zum Beispiel sollen vermehrt Produktkomponenten eingekauft werden, die aus Sekundär- statt Primärrohstoffen hergestellt sind. Oder es sollen Lieferanten bevorzugt werden, die Materialreste aus der Produktion und ungenutzte Nebenprodukte einer stofflichen Verwertung zuführen statt sie als Abfall zu entsorgen. Dies schont nicht nur Ressourcen, sondern spart auch Geld.
  • Mehr Zusammenarbeit mit Zulieferern und Konkurrenten wagen. Um die eigene Branche gemeinsam in Richtung Kreislaufwirtschaft zu bewegen, sind neue Kooperationen unerlässlich. Es ist am effizientesten, wenn das für die Umsetzung von ressourcenschonenden Geschäftsmodellen erforderliche Know-how partnerschaftlich entwickelt wird. Dies wird die Branche insgesamt stärken und liegt somit im Interesse jeder einzelnen Unternehmung.